Diesen Beitrag widme ich ganz besonders meinen lieben Bloggerkollegen und Lesern, deren Herz für Foodphotographie schlägt.
Food Photography ist eine Kunst, weshalb die Schönheit der Bilder immer im Auge des Betrachters liegt. In der Ausübung gibt es – meiner Meinung nach – kein richtig oder falsch. Es gibt lediglich einige Grundregeln, die beachtet werden sollten, zum Beispiel woher das Licht kommt. Diese „Grundregeln“ schmeicheln dem Essen und lassen es appetitlicher aussehen. Außerdem gibt es verschiedene Stile – Dark and Moody, Perfectly Impected, Light oder Pure – um nur ein paar zu nennen. Dennoch ist es wichtig seinen eigenen Stil zu finden, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist. Wie oft habe ich schon geglaubt – und auch behauptet – habe, meinen Stil nun endlich gefunden zu haben . Das habe ich, bestimmt sogar, doch eben nur für den einen Moment. Wir entwickeln uns ständig weiter und genauso, wie wir unseren Mode Geschmack ändern, verändern wir – Foodblogger und (Hobby-) Fotographen – auch die Art und Weise, wie wir unsere Bildersprache zum Ausdruck bringen. Während ich zu Beginn des Jahres noch jede Menge Pflanzen, Tücher, Geschirr und alte, rustikale Holzpaletten für das Foodstyling verwendet habe, bevorzuge ich heute einen nahezu minimalistisch wirkenden Stil. Ein Stil, mit dem ich mich wohl fühle! Genau das ist es doch, was schlussendlich zählt, oder?
Minimalismus kann auch in der Food Photography zu einem wirklich beeindruckenden Ergebnis frühen. Die Charakteristika dieses Stils verbinde ich mit einem cleanen Design und natürlichem Licht sowie der bewussteren Auswahl von Props. Ich verwende meist einen hellen und neutralen Hinter– und Untergrund. Da mir Pure weiß zu grell erscheint, greife ich gerne zu einem alten Bettlaken aus Baumwolle, dass durch die Struktur des Stoffes etwas lebendiger wirkt. Derzeit verwende ich aber auch sehr gerne hellgraue Untergründe mit einer leichten Marmoroptik. Das Geschirr ist schlicht gehalten: weiß, hellgrau, grau, braun, hellblau oder sanft rosa. Das Besteck ist silber oder aus Holz. Das liegt aber eher daran, dass ich kein goldenes Besteck besitze – zumindest noch nicht! Manchmal lasse ich es sogar ganz weck, zum Beispiel dann, wenn das Essen auch ohne Besteck für sich sprechen kann. Ich fotografiere immer bei natürlichem Licht (Tageslicht) und achte dabei auch auf die Lichtführung. Mithilfe von weißer Pappe (Reflektor) versuche ich, die Schatten am Set so gering wie möglich zu halten. Anders als bei Dark Moody finde ich starke Schatten bei meinem minimalistischen, hellen Stil nicht passend. Durch die Verwendung von einem Diffusor – das kann ein Stück Backpapier oder ein dünnes, weißes Tuch sein – erscheint das Licht sanfter. Wenn ich das Licht auf eine ganz bestimmte Stelle projizieren möchte, verwende ich einen kleinen Spiegel – das mache ich aber nur ganz, ganz selten. Beim Anrichten der Gerichte achte ich darauf, möglichst frische Zutaten zu verwenden. Diese erscheinen in ihren natürlichen, meist kräftigen Farben und bilden somit den Kontrast zu dem ansonsten schlicht gehaltenen, hellen Design. Sie bilden das Highlight meines Bildes und ferleihen dem Gericht Frische.
Links: mit Besteck. Rechts: ohne Besteck
Das Licht kommt von links. Beobachtet doch auch einmal die Lichtfarbe und -kraft zu unterschiedlichen Tageszeiten an der Stelle wo ihr eure Fotos macht. Erkennt ihr die unterschiedlichen Lichtstimmungen?
Die wichtigsten Punkte, die meinen Food Photography Stil ausmachen, habe ich nochmal kurz zusammen gefasst.
• clean Design
• Natürliches Licht
• Lichtführung
• Schatten minimal halten
• Diffusor: Backpapier, oder Stoff sorgen für einen sanfteren Lichteinfall
• helle Hinter- und Untergründe
• schlichtes Geschirr und Besteck
• schlichte Farben für Tücher, pastell Farben oder Erdtöne zum Beispiel
• frische Zutaten setzten Akzente und bilden Highlights
• Weniger ist mehr! Die Teller lieber mit weniger Essen anrichten, denn überfüllte Teller wirken weniger Appetit anregend.
Eine solche Liste hilft euch dabei, euren eigenen Stil zu finden und zu beschreiben. Wenn ihr noch auf der Suche danach seid, dann schreibt euch am besten eine pro- und contra Liste, was euch an euren bereits vorhandenen Bildern ganz besonders gut gefällt. Schreibt dann eine zweite Liste, wo ihr euch notiert, was euch an anderen Bildern besonders oder weniger gut gefällt. Dinge, die euch nicht so gut gefallen, versucht ihr zukünftig wegzulassen. Dinge, die euch bei anderen Bildern besonders gut gefallen, versucht ihr – auf eure eigene Art und Weise – in eure Bildsprache zu integrieren. Bei der Erstellung der Listen können Inspirationen wie Pinterest oder Instagram sehr hilfreich sein. Auf Pinterest könnt ihr euch zum Beispiel auch eine Pinnwand anlegen, wo ihr eure Favoriten sammelt. Das Wichtigste ist aber, dass ihr euch Zeit lasst, verschiedenes ausprobiert und Spaß dabei habt!
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Hinterlasst mir doch ein kurzes Feedback, ob ihr euch mehr Beiträge zum Thema Food Photography wünscht. Findet ihr beispielsweise einen Beitrag zum Thema Brennweite und Belichtungszeit, Set Aufbau und Lichtquellen oder Storrytelling spannend?