Heute lade ich zum Kaffeekränzchen ein. Zu einer Tasse Kaffee oder Tee serviere ich frisch gebackene Rhabarber-Mohn Knoten. Ganz nach dem Motto: regional & saisonal! Der Rhabarber hat nämlich gerade Hochsaison und kann frisch aus dem heimischen Garten geerntet werden.
Wer nicht aus dem eigenen Garten erntet und trotzdem regional einkaufen möchte, sollte beim Kauf von Lebensmittel Ausschau nach Herkunftszeichen halten. Es sind Wort- oder Bildzeichen, die dir Auskunft über die geografische Herkunft des Produktes geben. Als Herkunft kann dabei ein, Staat, Land oder eine Region genannt sein. Im besten Fall sogar ein spezifischer Ort.
Doch Vorsicht: Herkunftszeichen sind keine Gütesiegel (per Definition)! Denn Gütesiegel, wie beispielsweise das EU-Bio-Logo, werden durch externe Organisationen, basierend auf festgelegten Kriterien, verliehen und kontrolliert. Herkunftszeichen hingegen können auch durch den Hersteller selbst vergeben werden. In diesem Fall werden Herkunftsangaben gerne aufgrund des guten Image einer Region für Vermarktungszwecke verwendet – oder besser gesagt „missbraucht“. Sicherlich sind die „Versprechen“ der Zeichen nicht frei erfunden – sie müssen nur eben nicht von externen Organisationen überprüft werden. Beispiele für Herkunftszeichen sind „Genuss Region Österreich“, „Echt aus Niederösterreich“ oder das styrische Herz.
Das Herkunftszeichen ist nicht zu verwechseln mit der Herkunftskennzeichnung!
Der Unterschied: Herkunftszeichen sind freiwillig. Herkunftskennzeichnungen verpflichtend (in der EU). Für Eier, frisches Obst und Gemüse ist die Angabe des Ursprungslandes ausreichend. Für Rindfleisch muss neben dem Geburtsland des Tieres auch das Land der Aufzucht, Schlachtung und Zerlegung des Tieres angegeben werden. Für Honig und Olivenöl ist die Angabe „EU“, „Nicht-EU“, beziehungsweise „EU/Nicht-EU“ ausreichend.
Wie du siehst, ist es, trotz Vorgaben der EU schwierig, die genaue Herkunft eines Lebensmittels zu erkennen. Deshalb werden von Seiten der Europäischen Union drei Gütesiegel, zur freiwilligen Anbringung an Lebensmitteln, zur Verfügung gestellt. Voraussetzung ist die Erfüllung der staatlich festgelegten Anforderungen! Ich habe dir die Bedeutung der drei Gütesiegel zusammengefasst.
Geschützte Ursprungsbezeichnung:
Ein Produkt wurde nach einem anerkannten Rezept in einem bestimmten Gebiet hergestellt. Die Produktqualität ist der Herstellungsregion zuzuschreiben. Ein Beispiel dafür wäre Prosciutto Schinken.
Geschützte Geographische Angabe:
Ein Produkt hat eine bestimmte Qualität und Eigenschaften vorzuweisen. Hinzu kommt ein besonderes Ansehen eines entsprechenden Gebietes. Es muss mindestens eine Stufe im Herstellungsprozess in diesem Gebiet erfolgen. Doch Vorsicht: die Rohstoffe dürfen aus einem anderen Land bezogen werden. Ein Beispiel dafür wäre Steirer Kren.
Garantiert traditionelle Spezialität:
Ein Produkt wird traditionell hergestellt und verarbeitet. Als Beispiel kann Mozzarella genannt werden.
Genauer hinsehen lohnt sich also!
Für den Teig
500 g Dinkelmehl
175 ml Milch
1 Packung Hefe
3 EL Honig
70 g Butter
2 Eier
Prise Salz
Für die Füllung
200g Rhabarber
70g Mohn, gemahlen
2-3 EL Honig
100ml Wasser
zum bestreichen:
1 Ei, verquirlt
Milch in einem Topf lauwarm erwärmen. Hefe hinein bröckeln und darin auflösen. Honig in die Milch einrühren. Gemeinsam mit der raumwarmen Butter und den Eiern in eine Schüssel geben. Mehl und Salz zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig in eine Schüssel legen und mit einem sauberen Geschirrtuch bedeckt 1 Stunde gehen lassen.
Rhabarber waschen – eventuell schälen – und in kleine Stücke schneiden. In einem Kochtopf gemeinsam mit 100ml Wasser zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze etwa 15-20 Minuten köcheln lassen. Das Kompott kurz auskühlen lassen. Honig und Mohn in das Kompott einrühren und zu einer glatten Masse verrühren.
Backofen auf 180°C vorheizen.
Teig nach der Ruhephase auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen. Rhabarber-Mohn Füllung gleichmäßig darauf verstreichen. Das Rechteck wie ein Buch zusammenfalten, so dass ein zweilagiger Teig entsteht. Entlang der kürzeren Seite mit einem Messer etwa 2,5-3cm dicke Streifen schneiden und zu einem Knoten wickeln. So zum Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=KnnDHnQkozI {Minute 3:40}
Die Knoten auf ein Backblech legen, mit Ei bestreichen und bei 180°C Ober- und Unterhitze, 30 Minuten goldbraun backen.
Serviertipp: Hausgemachte Erdbeermarmelade und Butter!