Auf der Suche nach einer Sommer-Lektüre bin ich auf die aktuelle Ausgabe des GEO Magazins gestoßen! Groß auf dem Titelblatt stand „Vom Glück des (selber-) Machen“. Der Artikel hat mich fasziniert! Warum legen wir seit wenigen Jahren wieder so viel Wert auf Selbstgemachtes? War die Kunst des Selbermachens doch schon nahezu in Vergessenheit geraten. Doch warum?
In der Nachkriegszeit, nach 1945, war selber machen ein Zeichen für Armut. Wer es sich also leisten konnte, kaufte… Das Selbermachen erinnerte damals zu sehr an die schlechten Zeiten, wo das Schneidern von Kleidung zur Notwendigkeit gehörte, um überhaupt etwas zum anziehen zu haben. Zugegeben, das mag jetzt vielleicht ein bisschen drastisch ausgedrückt sein! Gewiss ist jedoch: die Bedeutung des Selbermachens hat sich in den vergangenen 50 Jahren verändert.
Heute machen wir Dinge nicht selbst weil wir dazu gezwungen sind, sondern weil wir es lieben und unserer Leidenschaft nachgehen.
Besonders fasziniert hat mich auch das Zitat „Unsere Hände sehnen sich nach kreativer und bedeutsamer Arbeit“. Was damit gemeint ist? Wir sind Nachkommen von Handwerkern! Bis vor ca. 250 Jahren haben wir selbst, mit eigener Muskelkraft, Dinge hergestellt. Erst in der Industriellen Revolution haben wir begonnen, Schritt für Schritt auf unsere Muskelkraft zu verzichten und sie durch Maschinen zu ersetzen. Heute sitzen wir, Tag ein Tag aus, vor unseren Comutern oder ferngesteuerten Maschinen. In unseren Jobs ist es nicht mehr gefordert, Dinge von Anfang bis Ende selbst herzustellen – nur noch in äußerst seltenen Fällen. Durch die Implementierung von Fertigungsstraßen sind unsere Handwerker und Monteure nur noch für einen Bruchteil der Arbeit, um die volle Funktionsfähigkeit eines Gegenstandes zu erlangen, zuständig. Im Artikel wird von einem „Do-it-yourself-Boom als Protest gegen die Degradierung der Hände“ gesprochen.
Das Selbermachen sowie das Handwerken geben uns in der heutigen digitalisierten Welt Freiraum für Kopf und Hand. Ich bin Bloggerin, korrekt! Und ich sitze – wie oben beschrieben – auch in meiner Freizeit vor dem PC! Dennoch ist das Notieren der Rezepte und Schreiben der Artikel nur ein kleiner Teil meiner „Arbeit“ hier! Selbstverwirklichung, nach der wir streben und durch das Selbermachen von Dingen erlangen wollen, finde ich in der Zeit in der ich koche, backe, dekoriere und fotografiere! Worin findest du deine Selbstverwirklichung?
Den kompletten Artikel findet ihr in der 08 August 2015 Ausgabe des „GEO – Die Welt mit anderen Augen sehen“ Magazin auf den Seiten 26-43.
Für meine sommerlichen Limetten-Lauch-Quiche habe ich für den Boden eine leichte, dennoch geschmeidige, Mürbteig-Variante gewählt. Während die Limetten – Lauch Kombination der Quiche einen erfrischenden und sommerlichen Geschmack verleiht, sorgt der Schafkäse für eine gewisse Cremigkeit. Guten Appetit!
Zutaten:
Für den Teig:
70g Kamut Mehl
40g Reis Mehl
1EL Maisstärke
30g Jogurt Butter und etwas mehr zum einfetten der Formen
5EL kaltes Wasser
½ TL Salz
Für die Füllung:
60g Schafkäse
1 kleine Stange Lauch
ca. 10 Cocktail Tomaten
1 Limette
1 Ei
etwas Salz und Pfeffer zum würzen
Kamut und Reismehl sowie Maisstärke und Salz in eine Schüssel geben. Die raumwarme Butter und das Wasser hinzufügen. Mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Anschließend den Teig in vier gleich große Stücke teilen.
Die Tarteformen mit der restlichen Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig gleichmäßig in den Formen verteilen und gut andrücken. Mit einer Gabel ein paar Löcher in den Boden stechen. Dadurch hebt sich der Boden beim Backen nicht. Die Tarteformen mit dem Teig kurz ruhen lassen und in der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dazu den Lauch in dünne Ringe schneiden, die Cocktail Tomaten vierteln und den Schafkäse fein hacken oder mit den Händen zerbröseln. Die geschnittenen Zutaten in eine Schüssel geben und vermischen. Die Limette auspressen und das Ei sowie Salz und Pfeffer hinzufügen. Alles gut verquirlen.
Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Füllung gleichmäßig auf die vier Mini-Quiches verteilen und die Limetten-Ei Mischung darüber leeren. Bei selber Temperatur, Ober- und Unterhitze, ca. 20 Minuten backen.